Das Hechtangeln im Frühjahr ist eine spannende Herausforderung, die mit den richtigen Methoden und Kenntnissen zu großartigen Fangerlebnissen führen kann. Hier findest du umfassende Informationen zu Techniken, Hotspots, geeigneten Gewässern, Erkennungsmerkmalen für Hechtpräsenz, häufigen Fehlern, der Bedeutung von Geräuschen, der Eignung für Kinder sowie den Schonzeiten und Mindestmaßen in den einzelnen Bundesländern und die passende Ausrüstung.
Methoden zum Hechtangeln im Frühjahr
Nach dem Laichen im Frühling zeigen Hechte einen besonders großen Appetit und gehen aggressiv auf Beute. In dieser Phase sind auffällige Köder in leuchtenden Farben besonders effektiv – selbst in klarem Wasser. Ideal sind schwimmende Wobbler mit integrierten Kugeln, die durch ihre Rasselgeräusche das Interesse der Räuber wecken. Dennoch solltest du dich vorsichtig und geräuscharm bewegen, um die Hechte nicht zu vertreiben.
Hotspots und geeignete Gewässer
Im Frühling halten sich Hechte bevorzugt in seichten Gewässerzonen auf, insbesondere dort, wo Wasserpflanzen wie Schilf oder Seerosen ihnen Schutz bieten. Auch ruhige Buchten, Mündungsbereiche von Flüssen und Gebiete mit laichenden Kleinfischen sind vielversprechende Fangplätze. In strömenden Gewässern lohnen sich zudem Bereiche hinter Buhnen, Brückenpfeilern oder andere ruhige Abschnitte, in denen sich der Hecht auf die Lauer legt.
Wie du erkennst, ob Hechte in der Nähe sind
Bestimmte Anzeichen deuten darauf hin, dass sich Hechte in einem Gewässerabschnitt aufhalten. Besonders auffällig sind unruhige Bewegungen an der Wasseroberfläche, etwa wenn Kleinfische plötzlich fluchtartig auseinanderstieben – ein sicheres Zeichen für einen jagenden Raubfisch. Auch das vermehrte Auftreten von Beutefischen wie Rotaugen oder Barschen spricht dafür, dass ein Hecht in der Nähe auf Beute lauert.
Nimm Dir vorher – vielleicht auch mehrere Tage vorher – die Zeit, einfach mal am Gewässer zu sitzen und zu beobachten ohne zu fischen. So bekommst Du ein Gefühl für das Gewässer, für die Zeiten an denen Bewegung im Gewässer ist, und auch für die Auswirkung verschiedener Wetterlagen.
Häufige Fehler beim Hechtangeln und wie du sie vermeidest
Vorab sei gesagt, es gibt einfach Tage, da geht nichts. Ich habe schon so einige Tage und Nächte, Wochenenden und Wochen am Wasser verbracht, an denen nach allen Vorgaben die Hechte im Minutentakt hätten am Haken sein müssen. Aber wie bei allen anderen Dingen im Leben auch gibt es Ansitze, da geht einfach nichts, als wären alle Naturgesetze außer Kraft gesetzt. Das gibt es einfach, und dafür gibt es auch keine rationale Erklärung. Das muß nicht an Dir, deiner Technik und Deiner Ausrüstung liegen.
Dennoch gibt es einige Fehler, die man von vornherein vermeiden kann:
✅ Die falsche Köderwahl:
Im Frühjahr bevorzugen Hechte auffällige, langsam geführte Köder, die sich in flacheren Bereichen präsentieren lassen. Zu große oder zu schnell geführte Kunstköder können hingegen weniger erfolgreich sein.
✅ Zu viel Lärm am Wasser:
Hechte sind vorsichtige Jäger, die auf Erschütterungen und ungewohnte Geräusche empfindlich reagieren. Vermeide unnötige Bewegungen, laute Unterhaltungen oder das unbedachte Auftreten am Ufer, um die Räuber nicht zu verscheuchen.
✅ Mangelnde Anpassung der Angeltechnik:
Wer stets die gleiche Führungstechnik nutzt, verschenkt Fangchancen. Variiere Tempo und Bewegungsabläufe deiner Köder, um herauszufinden, was die Hechte gerade bevorzugen. Besonders im Frühjahr kann eine langsame und gleichmäßige Führung sehr erfolgreich sein.
Welche Köder für das Hechtangeln im Frühjahr?
Ich habe versucht, hier mal eine detaillierte Übersicht über verschiedene Köderarten für das Hechtangeln im Frühjahr, inklusive Definition, Aufbau und Einsatzmöglichkeiten auf zu stellen, natürlich ist das keine Fanggarantie, aber aus Erfahrung tausender Angler und aus Jahrzehnten der Anwendung eine ganz gute Empfehlung:
Wobbler
➡ Definition: Ein künstlicher Köder aus Kunststoff oder Holz, der durch seine Bewegung im Wasser einen verletzten Fisch imitiert.
➡ Aufbau: Wobbler haben eine Tauchschaufel, die ihre Lauftiefe bestimmt, und oft eine integrierte Geräuschkammer mit kleinen Kugeln, die durch Rasselgeräusche Hechte anlocken.
➡ Beispiele:
Schwimmwobbler (schwimmt an der Oberfläche, taucht beim Einholen ab)
Suspender (schwebt im Wasser, bleibt in der Tiefe stehen)
Sinkwobbler (sinkt nach dem Auswurf langsam ab)
➡ Geeignet für: Flache Buchten, Uferbereiche und Pflanzenzonen.
Gummifische
➡ Definition: Weiche Köder aus Gummi oder Silikon, die mit einem Bleikopf versehen sind.
➡ Aufbau: Gummifische haben oft einen sogenannten Schaufelschwanz, der für lebendige Bewegungen im Wasser sorgt.
➡ Beispiele:
No-Action-Shad (wenig Eigenbewegung, für langsames Fischen geeignet)
Action-Shad (viel Bewegung durch breite Schwanzflosse)
➡ Geeignet für: Krautige Gewässer, tiefere Zonen, strömungsberuhigte Bereiche.
Jerkbaits
➡ Definition: Harte Köder ohne eigene Schwimmbewegung, die durch ruckartige Bewegungen (Jerken) animiert werden.
➡ Aufbau: Ohne klassische Tauchschaufel, oft mit einer stabilen Bauweise für raubfischreiche Gewässer.
➡ Beispiele:
Glider-Jerkbait (seitlich ausbrechende Bewegung)
Diver-Jerkbait (taucht mit jedem Ruck etwas tiefer ab)
➡ Geeignet für: Flache und strukturreiche Gewässer.
Blinker
➡ Definition: Metallköder mit reflektierender Oberfläche, die das Licht im Wasser reflektiert.
➡ Aufbau: Ein Metalllöffel mit einer Öse für die Schnur und einem Drilling am Ende.
➡ Beispiele:
Löffelblinker (breite, wellenförmige Bewegung)
Schmale Blinker (aggressive, flatternde Aktion)
➡ Geeignet für: Großflächige Gewässer, insbesondere in tiefen Bereichen.
Spinner
➡ Definition: Rotierende Metallköder mit einem drehenden Spinnerblatt, das Druckwellen erzeugt.
➡ Aufbau: Ein Drahtkörper mit einer drehenden Metallplatte und einem Drilling.
➡ Beispiele:
Klassischer Spinner (einfacher Aufbau, ideal für Einsteiger)
Spinnerbait (zusätzliche Gummi-Fransen für mehr Reizwirkung)
➡ Geeignet für: Flache Bereiche, trübe Gewässer mit wenig Sicht.
Welche Rute für das Hechtangeln?
Beim Hechtangeln kommt es auf die richtige Kombination aus Rute und Rolle an. Da Hechte kräftige Raubfische sind, brauchst du eine Ausrüstung, die genug Power hat, um den Drill sicher zu meistern, aber gleichzeitig sensibel genug ist, um den Köder sauber zu führen. Hier sind die besten Optionen für verschiedene Angelmethoden:
Spinnrute (für Kunstköder)
Länge: 2,40 m – 2,70 m
Wurfgewicht: 40 g – 100 g
Aktion: Schnell (Fast Action) für präzise Köderführung
Geeignet für: Wobbler, Gummifische, Blinker, Spinner
Jerkbait-Rute (für Jerkbaits)
Länge: 1,80 m – 2,10 m
Wurfgewicht: 50 g – 150 g
Aktion: Extra Fast für ruckartige Bewegungen
Geeignet für: Jerkbaits und große Köder
Deadbait-Rute (für Naturköder)
Länge: 3,00 m – 3,60 m
Wurfgewicht: 80 g – 200 g
Aktion: Semi-Parabolisch für gute Bisserkennung
Geeignet für: Angeln mit totem Köderfisch
Die richtige Rolle fürs Hechtangeln – Tipps für den perfekten Kauf
Beim Hechtangeln kommt es auf eine zuverlässige Rolle an, die sowohl Kraft als auch eine saubere Schnurführung bietet. Doch welche Rolle passt zu dir?
✅ Worauf du beim Kauf achten solltest:
Bremskraft: Eine starke Bremse (mind. 5 kg Bremskraft) hilft, kampfstarke Hechte sicher zu landen.
Übersetzung: Eine mittlere Übersetzung (ca. 5:1) sorgt für eine gute Balance zwischen Schnureinzug und Kontrolle.
Stabilität: Modelle mit robustem Getriebe und Aluminiumspule sind langlebiger und zuverlässiger.
✅ Welche Rolle für Anfänger?
Für Einsteiger ist eine Stationärrolle (Größe 3000–4000) ideal, da sie einfach zu bedienen und vielseitig einsetzbar ist. Empfehlenswerte Modelle sind z. B. die Shimano Stradic (etwas kostspieliger) oder die Daiwa Ninja LT (die günstige Variante)
✅ Welche Rolle für Fortgeschrittene?
Erfahrene Angler greifen oft zu Baitcaster-Rollen, da sie präzisere Würfe ermöglichen und ideal für große Köder wie Jerkbaits sind. Einsteigerfreundliche Modelle sind z. B. die Abu Garcia Revo X oder die Shimano SLX.
✅ Gibt es Rollen für Linkshänder?
Ja! Viele Baitcaster- und Stationärrollen gibt es in Linkshänder-Versionen mit der Kurbel auf der rechten Seite. Achte auf die Bezeichnung „LH“ (Left Hand)“ beim Kauf.
✅ Welche Rollen sind für Frauen geeignet?
Frauen bevorzugen oft leichtere Modelle, die angenehmer in der Hand liegen. Eine Stationärrolle in Größe 2500–3000 ist optimal, da sie genug Power für Hechte bietet, aber nicht zu schwer ist.
Die beste Technik für Anfänger beim Hecht angeln
Wenn du gerade erst mit dem Hechtangeln startest, solltest du eine einfache und effektive Methode wählen, die wenig Erfahrung erfordert und trotzdem gute Fangchancen bietet. Hier sind die besten Optionen für Einsteiger:
1. Spinnfischen – die ideale Methode für Anfänger
✔ Warum? Einfach zu erlernen, aktive Angeltechnik, hohe Erfolgsquote
✔ Wie funktioniert’s?
Ein Kunstköder (z. B. Blinker, Spinner oder Wobbler) wird ausgeworfen und gleichmäßig wieder eingeholt.
Zwischendurch kannst du Pausen oder kleine Ruckbewegungen einbauen, um den Köder noch verführerischer zu präsentieren.
✔ Empfohlene Köder für Anfänger:Blinker & Spinner: Einfaches Einholen reicht aus, um Hechte anzulocken.
Wobbler: Können ebenfalls einfach geführt werden, manche haben sogar eine eingebaute Bewegung.
2. Posenangeln mit Köderfisch – entspannt und effektiv
✔ Warum? Kaum technischer Aufwand, ideal für ruhige Angeltage
✔ Wie funktioniert’s?
Ein toter Köderfisch wird an einer Pose befestigt und ins Wasser gesetzt.
Durch Wind oder leichte Bewegungen im Wasser treibt der Köderfisch langsam umher und lockt Hechte an.
✔ Perfekt für: Leute, die entspannt angeln möchten, ohne ständig aktiv zu sein.
So landest du einen Hecht richtig – Tipps speziell für Frauen
Das Landen eines Hechts kann eine echte Herausforderung sein, besonders wenn er groß ist und sich stark wehrt. Da Hechte kräftige Raubfische sind, braucht es die richtige Technik, um ihn sicher und stressfrei zu landen – auch wenn du nicht so viel Kraft hast. Hier sind die besten Methoden:
1. Die wichtigsten Hilfsmittel für eine sichere Landung
✔ Kescher mit großem Netz:
Ein großer, stabiler Kescher mit tiefem Netz erleichtert die Landung enorm.
Tipp: Wähle einen gummierten Kescher, damit sich die Haken nicht verheddern.
✔ Landehandschuhe:Schützen vor den scharfen Zähnen des Hechts.
✔ Landegreifer (Lip Grip):Hilft, den Hecht sicher zu halten, ohne ihn zu verletzen.
2. Die besten Techniken zum Hecht landen
❶ Mit dem Kescher – Die einfachste Methode für Anfänger & Frauen
👉 Perfekt für: Frauen oder Angler mit weniger Kraft, da hier wenig direkter Kraftaufwand nötig ist.
✔ So geht’s:
Sobald der Hecht müde ist, führst du ihn langsam zum Ufer oder zum Boot.
Halte den Kescher ins Wasser (nicht von oben auf den Fisch „schaufeln“ – das erschreckt ihn).
Ziehe den Hecht langsam über den Kescher und hebe ihn dann mit beiden Händen an.
✔ Vorteile:Kein direkter Kontakt mit dem Fisch nötig.
Sicher und schonend für den Hecht.
❷ Mit dem Griff ins Genick – Für erfahrene Anglerinnen
👉 Perfekt für: Frauen, die Erfahrung haben und ohne Kescher arbeiten wollen.
✔ So geht’s:
Wenn der Hecht nahe genug am Ufer oder Boot ist, greifst du ihn von oben ins Genick.
Achte darauf, fest zuzugreifen, damit er sich nicht loswindet.
✔ Vorteile:Direkte Kontrolle über den Fisch.
✔ Achtung: Diese Methode erfordert etwas Kraft und Mut, weil der Hecht stark schlagen kann.
❸ Mit dem Landegreifer (Lip Grip) – Die sichere Variante für schwächere Angler
👉 Perfekt für: Frauen, die sich unsicher fühlen oder weniger Kraft haben.
✔ So geht’s:
Wenn der Hecht an der Oberfläche ist, setzt du den Lip Grip vorsichtig am Unterkiefer an.
Sobald er sicher fixiert ist, kannst du ihn vorsichtig aus dem Wasser heben.
✔ Vorteile:Wenig Kraftaufwand nötig.
Sicherer Halt, auch wenn der Hecht noch aktiv ist.
✔ Achtung:Der Hecht sollte nicht zu lange am Landegreifer hängen, um Verletzungen zu vermeiden.
3. Wichtige Tipps für eine erfolgreiche Landung
✔ Lass dir Zeit! Hektische Bewegungen machen den Hecht nur noch aggressiver.
✔ Führ den Hecht langsam heran, wenn er müde ist. Nicht zu früh landen!
✔ Immer ruhig bleiben – auch wenn der Hecht nochmal loslegt.
Auch für das Hechtangeln gibt es Gesetze
Bevor Du nun voller Eifer ans Wasser stürmst um den kapitalen Hecht zu fangen, bedenke die Schonzeiten und auch die Mindestmaße, wenn Du deinen ersten Fang in den Händen hälst.
Die Schonzeiten und Mindestmaße für Hechte variieren je nach Bundesland. Hier eine Übersicht:
Hechtangeln: Schonzeiten & Mindestmaße nach Bundesland
Bundesland | Schonzeit | Mindestmaß |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 15.02. - 15.05. | 50 cm |
Bayern | 15.02. - 30.04. | 50 cm |
Berlin | 01.01. - 30.04. | 45 cm |
Brandenburg | 01.02. - 31.03. | 45 cm |
Bremen | 01.02. - 15.05. | 60 cm |
Hamburg | 01.02. - 31.05. | 45-75 cm |
Hessen | 01.02. - 15.04. | 50 cm |
Mecklenburg-Vorpommern | Keine (Binnengewässer) | 45 cm |
Niedersachsen | 01.02. - 15.04. | 40 cm |
Nordrhein-Westfalen | 15.02. - 30.04. | 45 cm |
Rheinland-Pfalz | 01.02. - 15.04. | 50 cm |
Saarland | 15.02. - 31.05. | 50 cm |
Sachsen | 01.02. - 30.04. | 50 cm |
Sachsen-Anhalt | 15.02. - 30.04. | 50 cm |
Schleswig-Holstein | 15.02. - 30.04. | 45 cm |
Thüringen | 15.02. - 30.04. | 45 cm |
Bitte beachte, dass in einigen Bundesländern zwischen Binnen- und Küstengewässern unterschieden wird und zusätzliche Regelungen gelten können. Zudem können einzelne Gewässer oder Angelvereine abweichende Bestimmungen haben. Informiere dich daher stets vor Ort über die aktuellen Vorschriften.
Fazit: Erfolgreiches Hechtangeln – Wissen, Technik & Ausrüstung kombinieren
Hechtangeln erfordert nicht nur Geduld, sondern auch das richtige Wissen über Gewässer, Köder und Technik. Besonders im Frühjahr, wenn die Räuber nach der Laichzeit aktiv auf Beutezug gehen, sind deine Chancen auf einen kapitalen Fang besonders hoch. Die Wahl der passenden Angeltechnik hängt von deiner Erfahrung ab: Während Spinnfischen ideal für Anfänger ist, setzen Fortgeschrittene oft auf Jerkbait- oder Köderfischangeln.
Neben der Technik spielt die Ausrüstung eine entscheidende Rolle. Die richtige Rute und Rolle, abgestimmt auf deine Köder und Vorlieben, macht das Angeln angenehmer und effizienter. Auch für Frauen und Linkshänder gibt es geeignete Modelle, die leichter und komfortabler sind.
Was sind deine Erfahrungen mit dem Hechtangeln?
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