Du willst also gezielt Schleien angeln? Gute Entscheidung! Diese scheuen Schönheiten sind nicht nur eine echte Herausforderung, sondern machen auch richtig Laune beim Drill.
Schleien erkennen – Der Goldschatz der Gewässer
Die Schleie (Tinca tinca) ist quasi das Chamäleon unter den Fischen. Sie kann olivgrün, goldbraun oder sogar fast schwarz erscheinen. Charakteristisch sind ihre kleinen roten Augen und die samtige Haut mit dicker Schleimschicht – ein echter Wasserschatz!
Fun Fact
Früher dachte man, Schleien hätten heilende Kräfte, weil andere Fische sich an ihnen rieben. Ob das stimmt? Keine Ahnung – aber mit Sicherheit sind sie ein heiliger Gral für viele Angler!
Der perfekte Lebensraum – Wo tummelt sich die Schleie?
Wenn du gezielt auf Schleien angeln willst, musst du zuerst verstehen, wo sich diese scheuen Fische am liebsten aufhalten. Schleien sind Meister der Tarnung und leben bevorzugt in ruhigen, verkrauteten Gewässern mit schlammigem Grund. Sie mögen es abgeschieden, versteckt und möglichst ungestört – deshalb wirst du sie selten in offenen, stark befahrenen Bereichen finden.
Doch was genau macht ein Gewässer zum perfekten Schleien-Habitat? Lass uns das mal ganz genau unter die Lupe nehmen.
Kleine, ruhige Seen und Teiche
Schleien lieben stehende Gewässer, die viel Vegetation und einen schlammigen Untergrund haben. Kleine Seen und Teiche, die nicht von starker Strömung beeinflusst werden, sind ideal. Hier haben sie genügend Versteckmöglichkeiten zwischen Wasserpflanzen, Totholz und Krautfeldern.
🔹 Merkmale guter Schleien-Seen:
✔ Viel Krautbewuchs (Seerosen, Schilf, Unterwasserpflanzen)
✔ Schlammiger Boden, in dem sie nach Nahrung suchen können
✔ Möglichst wenig Angeldruck (Schleien sind scheu!)
✔ Warmes, flaches Wasser mit ausreichendem Sauerstoffgehalt
💡 Tipp: In kleinen Seen und Teichen halten sich Schleien besonders gerne in flachen Bereichen mit dichter Vegetation auf, da dort das Wasser schneller erwärmt wird und es reichlich Nahrung gibt.
Altarme von Flüssen
Altarme sind frühere Flussläufe, die vom Hauptstrom abgeschnitten wurden und nun meist als stehende oder langsam fließende Gewässer existieren. Sie bieten optimale Bedingungen für Schleien: wenig Strömung, viel Kraut und eine reiche Fauna an Kleinstlebewesen, von denen sie sich ernähren.
🔹 Warum sind Altarme ideal?
✔ Stagnierendes oder sehr langsam fließendes Wasser
✔ Überhängende Bäume und Büsche als natürlicher Schutz
✔ Reiche Nahrungsquelle durch organische Ablagerungen
✔ Oft weniger beangelt als der Hauptstrom
💡 Tipp: Suche nach Bereichen mit versunkenen Ästen oder alten Schilfgürteln – dort verstecken sich die Schleien besonders gerne.
Kanäle und Häfen mit schlammigem Grund
Auch künstliche Gewässer wie Kanäle oder Hafengebiete können hervorragende Schleien-Reviere sein, vor allem wenn sie wenig Schiffsverkehr haben und sich über die Jahre eine dicke Schlammschicht am Grund gebildet hat.
🔹 Was macht Kanäle interessant?
✔ Feste Tagesroutinen der Fische – sie haben oft feste Fressplätze
✔ Viele versunkene Strukturen wie Spundwände oder Stege
✔ Schlammiger Boden mit jeder Menge natürlicher Nahrung
✔ Oft unterschätzt, aber mit großem Schleienbestand
💡 Tipp: Achte auf leicht verkrautete Randbereiche mit angrenzenden Schilfzonen. Dort patrouillieren Schleien regelmäßig auf Nahrungssuche.

Strukturen & Pflanzen – Schleien lieben Verstecke
Die Schleie ist kein Fisch, der offen durchs Wasser schwimmt wie ein Karpfen oder ein Hecht. Sie liebt es, sich in dichter Vegetation zu verstecken und sich nur vorsichtig ins Freiwasser zu wagen. Ihre bevorzugten Aufenthaltsorte sind deshalb:
🌿 Seerosenfelder:
✔ Bieten Schatten und Schutz vor Räubern
✔ Unter den Blättern sammeln sich viele Insekten und Larven
✔ Perfekte Deckung für vorsichtige Schleien
🌿 Schilfkanten & Rohrkolbenbestände:
✔ Natürliche Barriere, die Strömung reduziert
✔ Viele Kleinstlebewesen als Nahrungsquelle
✔ Schleien nutzen sie als Deckung, um sich vorsichtig ins Freiwasser zu bewegen
🌿 Unterwasser-Krautbänke (Hornkraut, Wasserpest, Tausendblatt):
✔ Perfekter Lebensraum für Schnecken, Würmer und Larven
✔ Schleien durchstöbern mit ihrer sensiblen Barteln die Krautfelder nach Futter
✔ Die Pflanzen reichern das Wasser mit Sauerstoff an
💡 Tipp: Stelle dir vor, du wärst ein scheuer Fisch, der Feinde meiden will – wo würdest du dich verstecken? Genau dort findest du die Schleien!
Der perfekte Untergrund – Warum der Boden so wichtig ist
Die Schleie ist ein Bodenfisch. Ihr gesamtes Verhalten ist darauf ausgerichtet, den Gewässergrund nach Futter zu durchwühlen. Deswegen ist die Beschaffenheit des Bodens ein extrem wichtiger Faktor.
Schlammiger Boden – Das Paradies für Schleien
Schlammige Gewässerböden sind das reinste Buffet für Schleien. Hier wimmelt es von Würmern, Schnecken und Insektenlarven, die die Schleien mit ihrem rüsselartigen Maul aufsaugen.
🔹 Merkmale eines guten Schleien-Bodens:
✔ Dunkler, feiner Schlamm, der leicht aufgewühlt werden kann
✔ Reiche Ablagerung von organischem Material (Laub, Pflanzenreste)
✔ Sauerstoffreiche Zonen, in denen Kleinstlebewesen gedeihen
💡 Tipp: Wenn dein Gewässer sehr schlammig ist, nutze eine leicht auftreibende Ködermontage, damit der Köder nicht versinkt.
Sandiger oder kiesiger Boden – Weniger optimal, aber möglich
Schleien bevorzugen zwar weichen Grund, doch sie kommen auch in Bereichen mit härterem Boden vor – vor allem dann, wenn es dort Stellen gibt, die von einer feinen Schlammschicht überzogen sind.
🔹 Wann lohnt sich das Angeln auf Schleien hier trotzdem?
✔ Wenn angrenzend Krautfelder oder Seerosen wachsen
✔ In Flussbereichen mit wenig Strömung, wo sich feiner Mulm absetzt
✔ Wenn durch Laub oder Algen eine dünne, fruchtbare Schicht entsteht
💡 Tipp: In solchen Bereichen sind Teig, Mais oder Würmer oft bessere Köder als Pellets, da sie sich an den härteren Untergrund anpassen.
Die beste Tageszeit – Wann sind Schleien aktiv?
Schleien sind dämmerungsaktive Fische. Das bedeutet, dass du sie vor allem in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend am besten fangen kannst.
🔹 Beste Fangzeiten:
✔ Früh morgens (ca. 5:00 – 9:00 Uhr) – Die Schleien werden aktiv, wenn das Wasser sich leicht erwärmt.
✔ Später Abend (ca. 18:00 – 22:00 Uhr) – Besonders im Sommer, wenn das Wasser langsam abkühlt.
✔ Nach warmem Sommerregen – Sauerstoffeintrag ins Wasser lockt Schleien aus ihren Verstecken.
💡 Tipp: Schleien fressen oft an denselben Plätzen. Hast du einmal einen Fang gemacht, lohnt es sich, genau dort weiterzuangeln!
Fischereischein online machen!
Die beste Ausrüstung – Mit diesem Setup bist du unschlagbar!
Das gezielte Angeln auf Schleien erfordert eine fein abgestimmte Ausrüstung, da diese Fische extrem vorsichtig und misstrauisch sind. Ein zu grobes Setup kann dazu führen, dass sie sich nicht an den Köder trauen oder ihn kurz anstupsen und dann wieder verschwinden. Um das zu verhindern, musst du eine Kombination aus sensibler Rute, passender Rolle, feiner Schnur und der richtigen Montage wählen. Hier erfährst du bis ins kleinste Detail, was du brauchst, um deine Schleien-Angelausrüstung zu perfektionieren!
Die richtige Angelrute – Sensibel, aber kraftvoll!
Die Schleie ist kein typischer Raubfisch, der ruckartig zuschnappt und mit Vollgas loszieht. Stattdessen nimmt sie den Köder oft vorsichtig ins Maul, testet ihn und zieht dann langsam ab. Das bedeutet: Deine Rute muss extrem feinfühlig sein, damit du auch die kleinsten Bisse erkennst, aber gleichzeitig genug Kraft haben, um eine kampfstarke Schleie sicher zu landen.
Welche Rutentypen eignen sich?
Je nach Angeltechnik kommen zwei Hauptarten von Ruten infrage:
✅ Matchrute (für das Posenangeln) – Perfekt für flache, krautige Gewässer
✅ Feeder-Rute (für das Grundangeln mit Futterkorb) – Ideal für tiefere Bereiche und schlammigen Grund
Beide Ruten haben ihre Vor- und Nachteile.
Matchrute – Die feine Waffe für Posenangler
Eine Matchrute ist ideal, wenn du Schleien mit einer Pose in flachen oder verkrauteten Gewässern befischen willst. Sie ist lang, dünn und extrem sensibel, was sie perfekt für das vorsichtige Bissverhalten der Schleie macht.
🎯 Empfohlene Eigenschaften:
Länge: 3,60 bis 4,20 Meter – für weite und präzise Würfe
Wurfgewicht: 5 bis 25 Gramm – damit du leichte Montagen werfen kannst
Schnelle bis semiparabolische Aktion – sensibel genug für feine Bisse
💡 Vorteil: Die weiche Spitze sorgt dafür, dass Schleien beim Biss keinen Widerstand spüren und weniger misstrauisch sind.
Feeder-Rute – Die beste Wahl für Grundangler
Falls du lieber auf Grund angelst, ist eine Feeder-Rute die bessere Wahl. Diese Ruten haben eine empfindliche Spitze, die selbst kleinste Zupfer anzeigt, aber gleichzeitig genug Rückgrat, um größere Schleien sicher zu landen.
🎯 Empfohlene Eigenschaften:
Länge: 3,30 bis 3,90 Meter – ideal für verschiedene Wurfweiten
Wurfgewicht: 30 bis 80 Gramm – perfekt für Futterkörbe oder Grundbleie
Wechselbare, feine Feederspitzen – für präzise Bisserkennung
💡 Tipp: Nutze eine leichte Feeder-Rute (Light oder Medium Feeder), da eine zu harte Rute die vorsichtige Schleie verschrecken könnte.
Die perfekte Rolle – Sanft, leise und zuverlässig!
Die Wahl der richtigen Rolle ist genauso wichtig wie die Rute. Hier gilt: Je sanfter und präziser der Schnurabzug, desto besser.
✅ Freilaufrolle (ideal für Grundangeln) – Schleien nehmen den Köder gerne langsam auf. Eine Freilaufrolle ermöglicht es ihnen, die Schnur ohne Widerstand zu nehmen.
✅ Stationärrolle mit feiner Bremse (für Posenangeln) – Die Bremse muss fein einstellbar sein, damit die Schleie beim Biss keinen Widerstand spürt.
Empfohlene Rollengröße
🔹 Größe 2000 bis 3000 – Leicht und perfekt für feine Montagen
🔹 Feine Front- oder Heckbremse – Sensibel einstellbar für sanften Schnurabzug
🔹 Freilauffunktion (optional) – Ideal für vorsichtige Bisse beim Grundangeln
💡 Tipp: Achte darauf, dass die Rolle eine gute Schnurverlegung hat, um Verwicklungen zu vermeiden. Eine leichte Rolle entlastet außerdem dein Handgelenk bei langen Ansitzen.
Die optimale Schnur – Dünn, aber stark!
Schleien haben keine Zähne, aber ein kleines, empfindliches Maul. Deshalb brauchst du eine Schnur, die nicht zu dick ist, aber dennoch genug Tragkraft hat, um eine kampfstarke Schleie sicher zu landen.
Monofile vs. Geflochtene Schnur – Was ist besser?
✅ Monofile Schnur – Die beste Wahl für Schleienangeln, da sie dehnbar ist und Schläge im Drill abfedert.
✅ Geflochtene Schnur – Eher ungeeignet, da sie kaum Dehnung hat und das vorsichtige Bissverhalten der Schleie stören kann.
🎯 Empfohlene Schnurstärke:
🔹 Posenangeln: 0,16 – 0,20 mm (unauffällig & flexibel)
🔹 Grundangeln: 0,18 – 0,22 mm (etwas robuster)
🔹 Fluorocarbon-Vorfach: 0,14 – 0,18 mm (fast unsichtbar unter Wasser)
💡 Tipp: Falls dein Gewässer viel Kraut oder Hindernisse hat, kannst du eine minimal stärkere Schnur nehmen (0,22 – 0,25 mm), um Abrisse zu vermeiden.
Die besten Montagen – Perfekt für Schleien!
Die Wahl der richtigen Montage hängt von der Angelmethode und dem Gewässertyp ab.
Posenmontage – Perfekt für flache, krautige Gewässer
Die Posenmontage ist ideal für flache Seen, Teiche oder langsam fließende Flüsse.
🎯 So baust du eine perfekte Schleien-Posenmontage:
✅ Fein abgestimmte Pose (2-6 Gramm) – So wenig Widerstand wie möglich
✅ Durchlaufblei oder kleine Schrotbleie – Verhindert, dass die Schleie Verdacht schöpft
✅ Kurzes Vorfach (15-30 cm) – Für eine natürliche Köderpräsentation
✅ Haken der Größe 10-14 – Optimal für Würmer, Maden oder Mais
💡 Tipp: Nutze eine leicht austarierte Pose, die beim kleinsten Biss reagiert.
Feeder-Montage – Die beste Wahl für Grundangeln
Falls du lieber auf Grund angelst, solltest du eine Feeder-Montage mit Futterkorb nutzen.
🎯 So funktioniert’s:
✅ Freilauf-Montage mit Anti-Tangle-Boom – Verhindert Verheddern der Schnur
✅ Futterkorb 20-50 Gramm – Lockt die Schleien an
✅ Fluorocarbon-Vorfach (0,16-0,18 mm, 20-40 cm Länge) – Fast unsichtbar
✅ Haken der Größe 8-12 – Perfekt für Würmer, Mais oder Teig
💡 Tipp: Beim Feederangeln solltest du regelmäßig nachfüttern, um die Schleien am Platz zu halten.
Die besten Köder – So lockst du die Schleie an den Haken
Schleien sind echte Feinschmecker, also solltest du dein Menü clever wählen.
🍽 Top-Köder:
✔ Mistwürmer & Tauwürmer – Der Klassiker!
✔ Maden & Caster – Perfekt für kleine Happen
✔ Mais – Süß und unwiderstehlich
✔ Pellets & Boilies – Kleine Versionen für gezieltes Schleienangeln
✔ Teig & Brotflocken – Besonders gut in warmen Monaten
🐟 Geheimer Schleien-Köder-Tipp: Ein Mix aus gequetschtem Mais, Hanf und ein paar Maden kann wahre Wunder bewirken!
Die richtige Futterstrategie – Der Schlüssel zum Erfolg
Wenn du eine Schleie fangen willst, brauchst du Geduld – und das richtige Futter!
🥣 Futter-Rezept für Schleien:
✔ Paniermehl (Basis)
✔ Mais (lockt große Schleien an)
✔ Hanf (macht sie aktiv)
✔ Zuckmückenlarven oder Maden (natürliche Proteine)
✔ Etwas süßes Aroma (Vanille, Karamell oder Honig)
Tipp: Füttere sparsam! Schleien sind misstrauisch – zu viel Futter kann sie abschrecken.
Die beste Jahreszeit & Wetterbedingungen
Schleien lieben warmes Wasser, deshalb sind Frühling und Sommer die Top-Saisons. Mein Opa drückte es noch krasser aus. Er sagte immer: „Für Aal und Schleien muß das Wasser „kochen“!“
🌡 Optimale Bedingungen:
Wassertemperatur: 15–25°C
Warmes, bewölktes Wetter mit leichtem Regen
Früh morgens oder abends, wenn’s ruhiger ist
💨 Schlechte Bedingungen:
Kaltes Wasser (unter 10°C) – da wird die Schleie träge
Starker Wind – macht sie vorsichtiger

Der Anhieb & Drill – So meisterst du den Kampf mit der Schleie!
Das Herz pocht, die Pose zuckt, die Rutenspitze vibriert – jetzt ist der Moment gekommen! Doch ein einziger Fehler kann alles zunichtemachen. Schleien sind berüchtigt für ihr vorsichtiges Bissverhalten und ihren unerwartet starken Widerstand im Drill. Wer hier unvorbereitet ist oder zu forsch agiert, riskiert Fehlbisse oder, schlimmer noch, einen Fischverlust im letzten Moment. Auch hier zitiere ich gern wieder meinen Opa, der immer sagte: „Geduld, was sitzt, das sitzt“!
Der richtige Anhieb – Präzision statt roher Gewalt!
Schleien haben ein kleines, empfindliches Maul, das zwar kräftig ist, aber schnell verletzt werden kann. Ein zu harter Anhieb kann dazu führen, dass der Haken entweder nicht richtig greift oder – noch schlimmer – das Maul des Fisches einreißt.
Wann setzt du den Anhieb?
Das hängt von deiner Angelmethode ab:
🎯 Posenangeln:
Sobald die Pose ruhig unter Wasser gezogen wird oder seitlich abwandert, ist der richtige Moment gekommen.
Nicht sofort anschlagen, wenn die Pose nur kurz zuckt – Schleien testen oft den Köder!
🎯 Grundangeln (Feeder & Selbsthakmontage):
Bei einer Selbsthakmontage hakt sich die Schleie oft selbst durch das Gewicht des Bleis oder Futterkorbs. Hier ist kein harter Anhieb nötig – einfach die Rute anheben und den Fisch in die Spannung führen.
Bei freier Grundmontage (ohne Selbsthak-Effekt) musst du den Anhieb manuell setzen – aber sanft und mit Gefühl.
💡 Tipp: Warte lieber eine Sekunde länger, bevor du anschlägst, als zu früh zu reagieren. Eine Schleie, die den Köder nur kurz anstupst, wird oft noch einmal nachfassen!
Die Technik des Anhiebs – So machst du es richtig!
Hier ist Feingefühl gefragt – zu schwach, und der Haken greift nicht richtig; zu stark, und du reißt ihn aus dem Maul.
✅ Der perfekte Anhieb:
Sanft, aber bestimmt die Rute anheben – nicht ruckartig!
Aus dem Handgelenk & Unterarm ziehen, nicht aus der Schulter.
Der Winkel zählt: Ein Anhieb leicht seitlich nach oben erhöht die Hakchancen, weil der Haken so sicherer im Maulwinkel sitzt.
Keinen zu weiten Ausholer machen – zu viel Bewegung kann den Fisch verschrecken oder das Vorfach beschädigen.
💡 Tipp: Nutze eine Rute mit feiner Spitze, um den Anhieb optimal auf das feine Maul der Schleie abzustimmen.
Der Drill – Jetzt beginnt der wahre Kampf!
Viele unterschätzen die Kraft einer Schleie. Doch trotz ihrer gedrungenen Körperform ist sie ein harter Kämpfer, der sich nicht so leicht ans Ufer dirigieren lässt. Besonders in Gewässern mit viel Kraut oder Hindernissen nutzen Schleien ihre Umgebung geschickt aus, um sich loszureißen.
Was passiert nach dem Anhieb?
🔹 Typisches Verhalten der Schleie:
✔ Sie bleibt oft erst kurz stehen – als würde sie überlegen, was gerade passiert.
✔ Dann folgt ein plötzlicher Kraftausbruch, oft Richtung Krautfeld oder Unterstand.
✔ Statt wie ein Karpfen an die Oberfläche zu kommen, bleibt sie nah am Grund und nutzt jede Gelegenheit, sich festzusetzen.
✔ Beim Versuch, sie hochzuziehen, „klebt“ sie förmlich am Boden – hier heißt es Geduld bewahren!
💡 Tipp: Keinesfalls mit Gewalt hochpumpen! Ein zu starkes Ziehen kann dazu führen, dass der Haken ausschlitzt oder die Schleie sich noch tiefer ins Kraut flüchtet.
So führst du den Drill perfekt
1️⃣ Konstanten Druck halten: Immer leichten Zug auf die Schnur geben, damit die Schleie keine Chance hat, sich loszuwinden.
2️⃣ Mit dem Fisch mitgehen: Wenn sie einen Fluchtversuch startet, nicht mit Kraft dagegenhalten – stattdessen leicht nachgeben und die Bremse arbeiten lassen.
3️⃣ Rute hochhalten: Das hilft, die Schleie aus dem Kraut zu manövrieren, bevor sie sich darin festsetzt.
4️⃣ Falls sie sich festsetzt: Keine Panik! Manchmal löst sich die Schleie von selbst, wenn man die Schnur kurz entspannt und dann langsam wieder Spannung aufbaut.
5️⃣ Letzte Phase des Drills: Sobald die Schleie müde wird und nach oben kommt, ruhig weiterleiten – aber immer mit einer geschmeidig eingestellten Bremse!
💡 Tipp: Vermeide hektische Bewegungen – die Schleie könnte in Panik geraten und eine unkontrollierte Flucht starten.
Die Gefahr von Hindernissen – So verhinderst du Fischverluste
Schleien nutzen ihre Umgebung perfekt zu ihrem Vorteil. Besonders krautreiche Gewässer, versunkenes Holz und Seerosenfelder sind ihre Fluchtburgen.
✅ Wie kannst du das verhindern?
Fische mit sanftem Druck weglenken: Sobald du merkst, dass die Schleie Richtung Hindernis zieht, halte sanft dagegen.
Falls sie ins Kraut schwimmt, NICHT ruckartig ziehen! – Stattdessen ruhig bleiben, Schnur etwas entspannen und dann langsam wieder anziehen.
Falls nötig: Winkel ändern – Manchmal reicht es, die Rute in eine andere Richtung zu halten, um den Fisch aus dem Hindernis zu manövrieren.
💡 Tipp: Eine gut eingestellte Bremse ist hier Gold wert! Lieber die Bremse ein wenig lockerer einstellen und die Schleie kontrolliert auspowern, anstatt sie mit Gewalt aus dem Hindernis zu reißen.
Der letzte Moment – Keschern ohne Stress!
Jetzt kommt die Königsdisziplin: Den Fisch sicher landen, ohne dass er sich im letzten Moment losreißt.
🎯 Perfekte Keschermethode:
Den Fisch müde machen lassen, bevor du den Kescher ansetzt. Eine Schleie, die noch zu agil ist, kann sich beim Keschern losreißen!
Den Kescher unter den Fisch führen, nicht von oben draufstülpen – das könnte ihn erschrecken.
Langsam und ruhig arbeiten – hektische Bewegungen könnten den Fisch zur letzten Flucht verleiten.
Kescher mit feiner Masche verwenden, damit sich die empfindlichen Schleienflossen nicht verheddern.
💡 Tipp: Besser ein zu großer Kescher als ein zu kleiner! Ein großer Kescher mit feinem Netz verhindert, dass der Fisch sich an der Masche verletzt oder gar herausspringt.
Kurz gesagt...
🔥 Sanfter, aber präziser Anhieb
zu stark kann den Haken ausschlitzen!
🔥 Konstanten Druck halten
niemals zu locker oder zu fest ziehen.
🔥 Fluchten ins Kraut verhindern
mit ruhiger, aber bestimmter Führung.
🔥 Ruhiges Keschern
kein hektisches „Draufstülpen“,
sondern cleveres Manövrieren.
Schleien verwerten oder zurücksetzen?
Schleien haben festes, weißes Fleisch, aber sie schmecken je nach Gewässer unterschiedlich. Wer sie essen möchte, sollte sie vor dem Kochen mindestens 24 Stunden wässern.
🐟 Alternativ: Setze die Schleie zurück und genieße den Fang als Foto-Erinnerung. Schleien sind langlebig und wachsen langsam – Catch & Release ist hier oft die beste Wahl!
Fazit
Das Schleienangeln ist eine Kunst für sich – es erfordert Geduld, eine feine Abstimmung der Ausrüstung und ein gutes Gespür für den richtigen Moment. Doch wenn du die Tipps aus diesem Guide befolgst, wirst du schon bald merken, wie sich deine Fangerfolge verbessern.
Das Wichtigste auf einen Blick:
✅ Feine Montagen & sensible Ruten – Die Schleie ist ein vorsichtiger Fisch, also darf deine Ausrüstung nicht zu grob sein.
✅ Die richtige Köderwahl – Natürliche Köder wie Würmer, Maden oder Mais sind oft erfolgreicher als künstliche Alternativen.
✅ Gezieltes Anfüttern – Eine durchdachte Futterstrategie hält die Schleien am Platz, ohne sie zu übersättigen.
✅ Geduld ist der Schlüssel – Schleien beißen nicht immer sofort, aber wer durchhält, wird belohnt.
✅ Ruhiges Drillverhalten – Hektische Bewegungen oder ein zu harter Anhieb können dazu führen, dass die Schleie verloren geht.
Wenn du diese Punkte beachtest, wirst du mit Sicherheit mehr Schleien ans Band bekommen – und wer weiß, vielleicht sogar deine neue persönliche Bestmarke aufstellen!
Jetzt bist du dran! 💬
Hast du schon Erfahrungen mit dem Schleienangeln gesammelt? Was ist deine erfolgreichste Methode oder dein bester Trick, um die scheuen Fische zu überlisten? Schreib es in die Kommentare – ich bin gespannt auf deine Tipps! 📝👇
Petri Heil und viel Erfolg am Wasser! 🎣🐟🔥